Samstag, 9. August 2014

ZUR DISKUSSION GESTELLT: EIN VIDEO-BLOG FÜR PALÄSTRA!?

Mancher der Leser von PALÄSTRA mag sich gefragt haben, wie man einen solch handfesten Sport wie Ringen derart kopflastig abhandeln kann. Dies würde ich für den herkömmlichen Ring-Sport auch so sehen, denke aber, dass gerade hinsichtlich des Adult/Alternative-Wrestlings eine solche theoretische Auseinandersetzung durchaus sinnvoll und notwendig ist. Falls Interesse seitens der Leserschaft meines Blogs besteht würde ich nun von der Theorie zur Praxis übergehen, d. h. versuchen ein eigenes PALÄSTRA Video-Blog ins Leben zu rufen. Dafür bietet sich das russische Netzwerk vk.com an. Ich habe dort ein Profil "Palaistritaes Seventyone" erstellt, das ich in Zukunft als Video-Seite des PALÄSTRA-Blogs nutzen werde. Palaistritaes ist das altgriechische Wort für Ringer!

Sonntag, 13. Juli 2014

ZUR DISKUSSION GESTELLT: BASICS OF ADULT-WRESTLING

Eine solche Selbstreinigung, gerade im Bereich des Adult-Wrestlings, wäre dadurch möglich, dass sich
"Szene", Athletinnen und Producer auf die Akzeptierung gewisser Basics verständigen. Was im Folgenden vorgeschlagen werden soll, hat dabei nichts mit irgendeiner Form von Moral zu tun. Vielmehr handelt es sich um das Minimum an Regeln, dessen Einhaltung, meinen Begriffen nach, allein schon der gesunde Menschenverstand nahelegt, soll Adult-Wrestling ein faszinierender Erwachsenen-Sport bleiben und nicht zum Fetisch vorkommen:
Die auf der Matte gegeneinander antretenden Personen sind Athletinnen, d. h. psychisch gefestigte, selbstbewusste Frauen; sie haben die gleiche Gewichtsklasse, sind durchtrainiert und gut ausgebildet.
Was, m. E., niemand braucht sind, wie schon mehrfach betont, ausgemusterte Porno-Darstellerinnen, "Dominatrices" o. ä.!
Gegeneinander auf der Matte anzutreten hat 2 Ziele: 1. Herauszufinden, wer die bessere Athletin ist; 2. Den Respekt des Betrachters zu erhalten.
Aggression gehört ausschließlich auf die Matte, aggressives Verhalten außerhalb der Matte ist Zeichen mangelnder Professionalität.
 Auf die Matte zu schlagen bedeutet, die Runde und/oder das gesamte Match ist von der Gegnerin gewonnen, nicht mehr und nicht weniger.
Einfache Sieges-Posen ohne für die Verliererin demütigenden Charakter sind in einem Kampf-Sport absolut in Ordnung, "Bestrafungs-Rituale" dagegen vollkommen indiskutabel!
Die Herausforderung einer anderen Athletin anzunehmen, wenn es offensichtlich ist, das dieses verletzt ist und keinerlei Chance hätte zu gewinnen, ist unzulässig.
Die Regeln, nach denen ein Match ausgetragen wird, werden von den antretenden Athletinnen selbst festgelegt sie sind nicht von außen vorzugeben.
Wenn es sich um ein echtes Match und nicht um einen bloßen "Fight" handeln soll, muss eine Person am Platz sein, welche Authorität hat ein Match zu unterbrechen oder gar zu beenden, wenn die Athletinnen nicht fähig oder nicht Willens sind, Regeln zu akzeptieren.
Bei Adult-Wrestling-Matches sind Schiedsrichterinnen eine Selbstverständlichkeit Die dafür anfallenden Kosten lassen sich leicht dadurch minimieren, dass alle beteiligten Athletinnen die Match-Regeln auch in der Theorie so beherrschen, dass sie jeder Zeit auch als Schiedsrichterinnen fungieren können.
Adult-Wrestling vor Publikum erscheint fragwürdig; Wenn dann sollte es sich um kleine Events handeln, mit einer möglichst exklusiv gehaltenen Zuschauerschaft. Massenveranstaltungen sind generell abzulehnen, weil die Gefahr besteht, dass die beteiligten Athletinnen auf Grund des erhöhten Stress-Potentials  (Lärmkulisse) emotional außer Kontrolle geraten, wodurch dann auch die Verletzungsgefahr erheblich ansteigt.
Standard im Umgang zwischen Athletinnen und Producern ist das "Session-Prinzip". "Session-Prinzip" bedeutet, eine Athletin hat sich alle notwendigen sportlichen Voraussetzungen bereits VOR Einstieg ins Adult-Wrestling angeeignet und ist nicht gezwungen sich für einen Producer gleichsam erst "anlernen" zu lassen. Da sie auf diese Weise nicht in die Schüler-Rolle und damit auch nicht in eine gewisse Abhängigkeit gedrängt werden kann, wird sie selbstbewusst und auf Augenhöhe über die ihr genehmen Arbeits-Konditionen verhandeln. Verträge werden auf Zeit ("Session") geschlossen, so dass es auch nicht zu einer (ungewollten) Dauerbindung an ein Unternehmen und dessen möglicher "Firmenphilosophie" ("Kader-Prinzip") kommt.
Producer, die das "Session-Prinzip" zugunsten des "Kader-Prinzips" ablehnen, sind von der "Szene" zu boykottieren.                        
Der Modus, in dem ein Match ausgetragen wird (Non-Nude/Semi-Nude/Nude) ist ausschließlich Entscheidungssache der beteiligten Athletinnen und darf von außen (Producer) nicht beeinflusst werden.
Eine gute Leistung kann man nur erbringen, wenn die Arbeitsbedingungen stimmen. Einer Athletin, die nicht bereit ist im Modus Semi-Nude oder Nude zu einem Match anzutreten, darf aus dieser Weigerung kein Nachteil (insbes. finanzieller Art) entstehen.
Ob eine Athletin es bevorzugt im Bikini, Einteiler, halb-nackt oder nackt anzutreten ist gleichgültig, solange sie eine wirkliche Sportlerin ist und nicht eine verkapptes Porn-Model!
Die Aufzeichnung von Adult-Wrestling-Matches erfolgt durch Kamerafrauen. Auch hier lassen sich die Kosten dadurch minimieren, dass die Aufzeichnung eines Matches durch Athletinnen erfolgt, die gerade kein Match zu bestreiten haben.
Dies sind, meiner Ansicht nach, die Regeln auf die sich die verschiedenen Teile der Szene Fans, Athletinnen und Producer unbedingt verständigen sollten. Es würde sich so eine echte "Win-Win-Situation" ergeben, sowohl für die Athletinnen als auch für den Betrachter eines Matches. Die Athletinnen können ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, erhalten den Respekt des Betrachters und natürlich nicht zuletzt Geld für gute Arbeit. Der Betrachter kann ein großartiges Match zwischen großartigen Athletinnen sehen.
In diesem Zusammenhang abschließend eine Bitte von PALÄSTRA speziell an die Athletinnen: Ihr, die Ihr der Mittelpunkt unserer "Szene" seid, deren persönliche Ausstrahlung, Körperbeherrschung und Reaktionsschnelligkeit der Gegenstand unserer Bewunderung ist, wir wollen Euch auf der Matte sehen und sonst nirgends! Keine "Abstecher" in die Porno-Industrie, verkauft Euch nicht unter Wert, das habt Ihr nicht nötig!

Samstag, 28. September 2013

ADULT-WRESTLING

Wesentlich schwieriger stellt sich die Sache da, wenn es um den Ring-Kampf unter Frauen gehen soll. Aufgrund der kulturell-gesellschaftlichen Verhältnisse im europäischen Altertum fehlt hier eigentlich jede Tradition, will man nicht davon ausgehen, dass es in der Schwarz-Meer-Region tatsächlich ein kriegerisches Frauen-Volk, Amazonen genannt,  gegeben hat. Einen geschichtlich zu mindestens nicht völlig aus der Luft gegriffenen Ansatzpunkt, könnte höchstens noch der griechische Stadt-Staat Sparta liefern. Sollte es nicht bloßer Alp(Wunsch?)-Traum der griechischen Männer-Welt gewesen sein, hat dieser straff militärisch durchorganisierte Stadt-Staat in die sportliche Ausbildung auch die freigeborenen Mädchen einbezogen. Die Frauen der Spartaner sollen die attraktivsten ganz Griechenlands gewesen sein, aber auch das Gespött der anderen Städte, weil sie bei sportlichen Wettkämpfen halb-nackt angetreten seien, was dann wohl auch für den Ring-Kampf gelten würde.
Darüber hinaus stellte man in der Neuzeit sogar die populär-wissenschaftliche Behauptung auf, man habe in Sparta das geschlechter-gemischte Ringen praktiziert. Angeblich musste ein freigeborenes Mädchen einen jungen Mann nur dann heiraten, wenn es diesem gelang, es im Ringen zu besiegen.
An den Konjunktiv-Formulierungen der obigen Ausführungen sieht man schon, dass es eine gesellschaftliche Akzeptanz und damit so etwas wie eine Traditionsentwicklung für den weiblichen Ring-Kampf nicht gegebenen hat. Zwei ringende Burschen in einer Parkanlage oder am Strand wird niemanden ernstlich in seinem moralischen Empfinden stören, selbst falls diese nur mit dem Nötigsten bekleidet sein sollten. Der gleiche Fall wäre für zwei junge Frauen in der Öffentlichkeit völlig undenkbar!
Natürlich wird niemand ernstlich dem Frauen-Ring-Kampf in der Öffentlichkeit das Wort reden wollen, dafür würde es gesellschaftlich auch gar keine Akzeptanz geben, aber es doch bedauerlich, dass man im Gegensatz zum männlichen Ring-Kampf dem weiblichen von vorn herein jegliche Existenzberechtigung abspricht bzw. ihn in die Pornographie/Fetischismus-Ecke abdrängt. Zu mindestens vom ästhetischen Standpunkt aus ist das sehr schade, andererseits freilich auch nachvollziehbar, weil gerade in diesem Bereich die Grenzen zwischen tatsächlichem sportlich-ästhetischen Interesse und bloßem männlichen Voyeurismus nur allzu rasch verschwimmen.
Auf PALÄSTRA soll der weibliche Ring-Kampf nicht als Fetisch oder Ähnliches verstanden werden, wohl aber als faszinierender Sport, der durchaus eine erotische Seite haben kann, aber nicht zwingend haben muss. Für Posts, die sich auf das Ringen unter Frauen beziehen, werde ich daher den Begriff ADULT-WRESTLING verwenden
Die Gemeinsamkeit von ALTERNATIVE-WRESTLING und ADULT-WRESTLING besteht darin, dass in beiden Fällen gilt: Keine vorgeschriebene Kleiderordnung, aber mindestens so hohe sportliche Anforderungen wie im "normalen" Ring-Sport!        

ALTERNATIVE-WRESTLING

Urspünglich ist Ringen nichts weiter als ein Sport. Genauer gesagt, ein harter Kampf-Sport. Er ist, in den verschiedensten Abwandlungen, nicht nur bei den kulturprägenden Völkern des europäischen Altertums (Griechen, Römer) zu finden, sondern genauso auch bspw. in den traditionalen Stammeskulturen der Schwarz-Meer-Region, oder in Afrika. Stets geht es darum, waffenlos, durch Griffe und Würfe einen Gegner so unter die eigene Kontrolle zu bringen, dass er seinerseits zu einer Gegenwehr nicht mehr in der Lage ist. Da gerade beim Ansetzen von Griffen sich Textilien als Vorteil für den Gegner erweisen würden, ist es zu mindestens im europäischen Altertum selbstverständlich, dass entweder vollständig nackt (Griechenland) gerungen wird oder höchsten noch in einer Art Schurz (Rom). Um es dem Gegner zusätzlich noch schwerer zu machen, ist es zudem üblich, sich vor dem Kampf einzuölen. Die stark männliche Prägung sowohl der griechischen wie auch der römischen Kultur macht die Nacktheit unter Männern, zu einer gesellschaftlich akzeptierten Selbstverständlichkeit, freilich in erster Linie in einem sportlichen Zusammenhang Bis auf die Mütter der antretenden Athleten ist  Frauen der Besuch der Olympischen Spiele strikt untersagt, weil diese selbstverständlich (nicht zuletzt auf Grund des Klimas!) unbekleidet ausgetragen werden.
Im Laufe der gesellschaftlich-kulturellen Erschütterungen und Wandlungsprozesse späterer Jahrhunderte wird diese eigentlich ursprüngliche, natürliche Form des Ringens zunehmend zu einem gesellschaftlichen Tabu-Thema-Thema. Natürlich gibt es den Ring-Kampf auch in den Jahrhunderten der Neuzeit, aber nur noch in stark "domestizierter" Form mit einem ganzen Arsenal vorgeschriebener Kleidungsstücke, angefangen von den Schuhen, über das Trikot bis hin zum Kopf-Schutz. Dies ist freilich noch die positive Weise mit dieser ältesten Kampf-Sport-Art der Welt umzugehen. Viel schlimmer erscheint es, dass man den männlichen Ring-Kampf darüber hinaus zu einem psycho-pathologischen Phänomen macht, im Sinne eines (homoerotischen) Fetisch. Zugegeben, dies kann er natürlich werden, entscheidend ist immer die Motivation, aus der heraus etwas getan wird. Am besten freilich wäre es, wenn es dem Betrachter gelänge den männlichen Ring-Kampf von einem in erster Linie sportlich-ästhetischen Standpunkt aus zu betrachten. Die Kombination von Körperbeherrschung, Muskelspiel und sportlichen Ehrgeiz hat unzweifelhaft etwas Faszinierendes an sich.
Da es auf PALÄSTRA also weder um den heutigen "Ring-Sport" noch um  Fetischismus gehen soll werde ich für Posts, die mit männlichen Ring-Kampf zu tun haben den Begriff ALTERNATIVE-WRESTLING verwenden. Alternativ meint dabei, dass die Matches zwar entweder halb-nackt oder nackt ausgetragen werden, die an die Athleten gestellten Ansprüche aber genauso hoch sind, wie im "normalen" Ring-Sport. Eigentlich ist es ja schon traurig, dass gerade diesem  Teil der "Szene", der gleichsam zurück zu den Wurzeln dieses Sports  geht, eine gesellschaftliche Daseinsberechtigung höchstens in der Grauzone des Unschicklichen zugestanden wird. Zudem könnte man in diesem Zusammenhang auch mal die Frage stellen, was eigentlicher  ästhetischer aussieht enganliegendes Trikot mit Socken, Schuhen und Kopf-Schutz oder lockere "Bermuda-Shorts" bei ansonsten textilfreiem Körper. Würde man sich dieser Frage ehrlich stellen, könnte man den rapiden Attraktivitätsverlust, bis hin zu Überlegungen, Ringen von der Liste der olympischen Sportarten zu streichen, vielleicht noch aufhalten!